Freitag, Januar 25, 2013

Azulejos

Jetzt werden sich sicher die meisten fragen "Was ist das?" (Oder hab ich das schonmal in meinen Posts davor erklärt?!) Ich weiß es nicht mehr, aber ist ja auch egal :D
Azulejos tragen zu dem Bild von Lissabon bei. Es sind die Kacheln, die viele der Häuserwände zieren und ich habe mich ziemlich in die ganzen Muster verliebt. Ich finde es auch ziemlich cool, dass ich in einem Haus mit Kacheln wohne. Einfach, weil es zu dem alten Stil in Portugal gehört und ich den Gedanken schön finde auch in einem typischen Haus zu wohnen. (Davon habe ich weiter unten auch schon ein Foto gezeigt)
Als ich das erste Mal von den Azulejos gehört habe, saß ich im Zug von Kassel nach Düsseldorf auf meinem Weg zum Flughafen. Da habe ich in einem "ZEIT" Spezial darüber gelesen, dass immer mehr Kacheldiebe unterwegs sind und auch wenn ich mir noch nicht wirklich vorstellen konnte, wie genau diese Kacheln aussehen, fand ich das ziemlich traurig. Aber jetzt erstmal zum Hintergrund der Azulejos.


Ursprünglich kommen die Azulejos aus dem persischen Raum und das Wort Azulejo kommt aus dem Arabischen al zulaij, was „kleiner polierter Stein“ bedeutet. Als im Mittelalter die Mauren viele Teile von Spanien und Portugal besetzt haben, hat sich die Kunst der Kachelmalerei in diesen Ländern ausgebreitet und die Methoden zum Bemalen wurden weiterentwickelt.
Ich habe schon vor einiger Zeit einen geführten Spaziergang zum Thema Azulejos gemacht, aber all die Details, die ich da zu hören bekommen habe, konnte ich mir zum einen nicht merken, aber zum anderen glaube ich auch, dass es nicht sonderlich spannend ist, wenn ich jetzt hier 1000 Fakten aufzähle.
Lieber zeige ich ein paar Bilder von ein paar Mustern, die ich besonders schön finde :)




Aber nicht immer sind die Bilder gut erhlten. Und warum? Eigentlich wegen all den Touristen, die gerne ein Andenken an ihren Urlaub in Form von einer Kachel mitnehmen wollen. Zwar gibt es viele zu kaufen, die irgendwo in einer Fabrik extra zum Verkauf hergestellt werden, aber viele sind Orginale von den Hauswänden. Und so sieht das dann an den Häusern aus.


Nicht schön und ich finde es schade, weil eigentlich machen die Bilder die Stadt ja nur schöner.

So, das war es dann aber erstmal zu diesem Thema und jetzt noch ein bisschen zu meinen letzten zwei Wochen hier.
Wo es bei euch doch schneit und richtig kalt ist, da ist es hier in Lissabon kalt, verregnet und ungemütlich. Immer mehr fehlt mir eine Heizung und es ist anstrengend, weil sich das Leben hier hauptsächlich draußen abspielt, immer wieder nass zu werden. Aber ich versuche das beste daraus zu machen. Letzten Sonntag war ich mit Evelyn im Kino "Les Misérables". Der Film war ziemlich gut, wenn auch etwas schwierig zu verstehen, weil ja fast alles gesungen wurde und dann auf Englisch. Selbst Evelyn, die aus Irland kommt, hatte Probleme alles zu verstehen.
Ich habe auch über die Erasmusgruppe noch ein paar Leute kennen gelernt und vorallem mit Jana verstehe ich mich gut. Morgen wollen wir zusammen auf den Flohmarkt in der Alfama und gersten waren wir auch zusammen abends weg. Also mit dem Anschluss klappt das ganz gut :)
Claudia, meine neue Kollegin, und ich wollen nächste Woche mal zusammen zu einem Schwimmbad gehen und herausfinden, wie das so abläuft, weil anders als in Deutschland ist das hier etwas komplizierter. Man muss vorschwimmen, eine Badekappe tragen und dann kann man auch nur schwimmen und es ist nicht so für einen Freizeitausflug. Wir wollen nämlich immer mal nach der Arbeit zusammen schwimmen gehen. :)
Ich glaube das war erstmal alles Neue bei mir. In zwei Wochen fliege ich dann ja auch schon wieder nach Deutschland zu meinem Seminar.
Viele liebe Grüße aus dem verregneten Süden :)
Beijinhos

Montag, Januar 14, 2013

Nach den Weihnachtsferien

Erstmal möchte ich euch allen noch ein frohes neues Jahr wünschen, dass ihr alle viel Glück habt und sich Wünsche erfüllen. :) Es ist zwar schon Mitte Januar, aber besser spät als nie.

Über Weihnachten und Silvester war ich nach vier Monaten wieder in Kassel. Es hat sich nicht angefühlt, als wäre ich so lange weg gewesen und alles war wie immer. Trotzdem hatte ich eine wunderbare und unbeschreibliche Zeit zu Hause. Ich war mit Papa auf einem Silbermondkonzert in Hannover, ich habe alle meine Freunde wieder gesehen und wir haben echt gute Parties gefeiert, ich habe stricken gelernt (Danke, Oma, es macht wirklich viel Spaß) und natürlich noch viel mehr, was ich jetzt nicht alles erzählen kann. Aber zusammengefasst, es war sehr schön und danke an alle, die diese Zeit so schön gemacht haben! :) ♥
Jetzt bin ich seit über einer Woche wieder in Lissabon und am Anfang war es wirklich sehr schwierig für mich und ich war sehr traurig, Kassel zurück zu lassen. Ich hätte nicht gedacht, dass es beim zweiten Mal schlimmer sein würde, aber das war es. Die ersten Tage waren nicht gut, aber jetzt habe ich schon wieder recht viel zu tun und mache eigentlich jeden Tag etwas. Dadurch ist es nicht mehr ganz so schlimm.
Zweimal war ich mit Paula, meiner Mitbewohnerin, am Strand und ich war abends oft mit Evelyn, dem Mädchen mit dem ich in Porto war, weg und auch Anni habe ich wieder gesehen. Natürlich fehlen Mareile, Marcel und Désirée (mit denen ich die Zeit vor Weihnachten verbracht habe) sehr, aber ich mache das Beste aus der Zeit :)
Meine Arbeit ist nach Weihnachten noch schöner geworden. Es ist fast unbeschreiblich, wie schön es war, die Kinder wieder zu sehen und wie sehr sich manche auch gefreut haben, mich wieder zu sehen. Es war ein schönes Gefühl, als sie auf mich zugerannt sind und mich umarmt haben und manche haben sogar gesagt "Es ist schön, dass du noch da bist." Das bestätigt mich, dass ich meine Arbeit nicht allzu schlecht mache :)
Eben habe ich mit Paula und Antuan gekocht und jetzt sitzen wir noch alle zusammen auf dem Sofa und reden. Auch die WG wird immer besser, weil wir uns jetzt besser kennen und es ist ziemlich schön, die beiden zu haben.

Wenn ich von Paula und Antuan rede komme ich auch noch auf ein Thema, über das wir seit ein paar Tagen immer wieder diskutieren und wovon ich euch jetzt noch erzählen möchte.
Es war letzten Freitag. Da war ich bei meiner Chefin zum Essen eingeladen. Sie hatte in den Ferien Geburtstag und da lädt sie immer das ganze Team zu sich nach Hause ein und es gibt gutes Essen. Weil viele dieses Mal nicht konnten, waren wir nur sehr wenige, aber es war trotzdem sehr schön und vorallem sehr lecker. Nur eine Sache ist mir aufgefallen und dabei habe ich mich etwas unwohl gefühlt. Eine  Haushälterin hat gekocht, aber nicht nur das. Sie hat das Essen serviert und jedes Mal, wenn ein Glas leer war, nachgegossen. Sie trug sogar eine alte Bediensteten Kleidung. Natürlich wird sie für ihre Arbeit bezahlt, aber trotzdem kam ich mir komisch dabei vor, wie sie uns "bedient" hat.
Später habe ich dann mit meinen Mitbewohnern darüber gesprochen und wir haben festgestellt, dass es in Polen und Deutschland eher unüblich ist, dass man Haushälterinnen hat, aber in Spanien ist das der Alltag. Diese Person gehört dann meistens mit zur Familie, wird aber natürlich für die Arbeit bezahlt. Paula und ich finden den Gedanken, dass eine Person uns für Geld alles hinterherräumt ziemlich merkwürdig, auch wenn ich, je länger ich darüber nachdenke, das immer mehr verstehen kann. Aber sicher hängt das damit zusammen, wie man es gewöhnt ist.
Vielleicht habt ihr ja auch Gedanken zu dem Thema und ich würde mich freuen, wenn ihr mir zu dieser Sache antworten würdet, weil ich doch oft darüber nachdenke.

Zum Abschluss werde ich jetzt noch ein paar Fotos von Weihnachten und der Zeit wieder hier in Lissabon zeigen :)
Weihnachtsmarkt in Frankfurt, nachdem Mama mich vom Flughafen abgeholt hat :)

Unser Weihnachtsbaum in 2012 :)

Der Sonnenuntergang am Strand mit Paula und Anni


Ein wunderbarer Abend mit Paula und Antuan :) Erst Sonnenuntergang, dann Wein in einer Bar, dazu Brot und Käse und zum Abschluss, kochen in der Wohnung.